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Ludwig Limbeck AG
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11.01.2025

Wegzugsbesteuerung aus steuerlicher Perspektive: Ein Leitfaden

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Wegzugsbesteuerung: Fallen und Chancen beim Wohnsitzwechsel

Je dramatischer die politische Lage in Deutschland wird – Regierungskrisen, gesellschaftliche Polarisierung, steuerliche Belastungen und eine zunehmende Regulierungsdichte – desto mehr Menschen und Unternehmen ziehen einen Weggang aus Deutschland in Betracht. Unsere Kanzlei beobachtet in den letzten Wochen und Monaten einen deutlichen Anstieg des Interesses an einem Exodus deutscher Staatsbürger und Unternehmer. Insbesondere die Schweiz und die Vereinigten Arabischen Emirate sind dabei bevorzugte Ziele für einen Neustart. Unsere umfangreiche Expertise macht uns zu gefragten Ansprechpartnern in diesen Fällen. Dabei sei jedoch ausdrücklich vor vermeintlich einfachen Proforma-Lösungen gewarnt, die langfristig mehr Schaden als Nutzen bringen können.

Die steuerliche Behandlung von Personen, die ihren Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt ins Ausland verlagern, erfordert eine genaue Planung. Die sogenannte Wegzugsbesteuerung greift, wenn die unbeschränkte Steuerpflicht in Deutschland endet. Dieser Artikel beleuchtet die wesentlichen Aspekte und gibt praxisnahe Hinweise.

1. Grundlagen der Wegzugsbesteuerung

Die Wegzugsbesteuerung tritt ein, wenn eine Person ihren Lebensmittelpunkt ins Ausland verlegt und dadurch die unbeschränkte Steuerpflicht in Deutschland beendet. Dabei können jedoch bestimmte Umstände dazu führen, dass eine Steuerpflicht sowohl in Deutschland als auch im Ausland fortbesteht.

2. Kriterien für Wohnsitz und Aufenthalt

2.1 Definition des Wohnsitzes

Ein Wohnsitz liegt vor, wenn eine Person über eine Wohnung verfügt, die sie dauerhaft nutzen kann. Dabei sind folgende Faktoren ausschlaggebend:

  • Häufigkeit und Dauer der Nutzung,
  • persönliche Bindung zur Wohnung und zur Region,
  • Art und Ausstattung der Wohnung.

Die Aufgabe des Wohnsitzes erfolgt in der Regel durch:

  • Auflösung von Mietverträgen,
  • Verkauf oder langfristige Vermietung von Eigentum,
  • Entfernung persönlicher Gegenstände aus der Immobilie.

2.2 Bestimmung des gewöhnlichen Aufenthalts

Ein gewöhnlicher Aufenthalt wird begründet, wenn sich eine Person für längere Zeit, mindestens sechs Monate, in Deutschland aufhält. Entscheidend ist dabei die erkennbar dauerhafte Verlegung des Lebensmittelpunkts. Kurzfristige Besuche oder berufliche Aufenthalte genügen nicht.

Beispiele aus der Praxis

Relevante Urteile zeigen, dass selbst kurzzeitige Aufenthalte oder die sporadische Nutzung einer Immobilie eine Steuerpflicht begründen können. Beispielsweise wurde entschieden, dass eine Wohnung, die regelmäßig für Ferien genutzt wird, als Wohnsitz gewertet werden kann. Hingegen wird eine selten genutzte Ferienimmobilie meist nicht als Wohnsitz anerkannt.

3. Doppelwohnsitz und internationale Besteuerung

Ein Doppelwohnsitz entsteht, wenn eine Person sowohl in Deutschland als auch im Ausland steuerlich ansässig ist. In solchen Fällen regeln Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) die Zuständigkeit. Ein Beispiel ist das DBA zwischen Deutschland und der Schweiz, das spezielle Regelungen zur steuerlichen Behandlung vorsieht.

4. Dokumentation und Nachweise

Für die erfolgreiche Umsetzung eines Wegzugs sollten folgende Nachweise aufbewahrt werden:

  • Ab- und Anmeldungen bei den zuständigen Behörden,
  • Belege zu Miet- oder Kaufverträgen im Ausland,
  • Rechnungen für Versorgungsleistungen wie Strom oder Wasser,
  • Nachweise zu Umzugs- und Reisekosten.

Besondere Vorsicht ist geboten, wenn Familienangehörige weiterhin in Deutschland leben oder minderjährige Kinder zeitweise in Deutschland verweilen.

5. Steuerliche Planung und Unterstützung

Die Verlagerung des Lebensmittelpunkts ins Ausland ist mit erheblichen steuerlichen Konsequenzen verbunden. Eine lückenlose Planung und Dokumentation sind unabdingbar, um Konflikte mit den Finanzbehörden zu vermeiden. Unsere Kanzlei steht Ihnen mit einer umfassenden Analyse Ihrer individuellen Situation und der Erstellung aller notwendigen Unterlagen zur Seite, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten.

Autor: Rolf Limbeck, LL.M. / (c) 2025 Ludwig Limbeck AG

Wegzugsbesteuerung: Fallen und Chancen beim Wohnsitzwechsel