Pflichten, Chancen, Risiken – die EU setzt neue Spielregeln für Daten
Am 12. September 2025 tritt der EU Data Act in Kraft. Damit setzt die EU einen neuen Rechtsrahmen für den Zugang zu und die Nutzung von Daten aus vernetzten Geräten und digitalen Diensten. Ziel ist es, Monopole aufzubrechen, den Wettbewerb zu fördern und die Datennutzung fairer zu gestalten.
Für Unternehmerinnen und Unternehmer bedeutet das:
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Daten müssen portabel sein – Kunden haben künftig einen Anspruch darauf, ihre Daten einfach mitzunehmen und zu einem anderen Anbieter zu wechseln.
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Zugangspflichten entstehen – Hersteller und Dienstleister müssen Dritten (z. B. Servicepartnern) auf Wunsch Zugang zu Gerätedaten gewähren.
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Faire Verträge sind Pflicht – einseitige Klauseln großer Anbieter gegenüber kleineren Geschäftspartnern werden unwirksam.
Die Chancen liegen auf der Hand: Wer frühzeitig auf Transparenz und saubere Schnittstellen setzt, kann sich als verlässlicher Partner positionieren. Besonders Schweizer Unternehmen, die EU-Kunden bedienen, profitieren vom Vertrauensbonus eines stabilen Rechtsumfelds – müssen die Regeln aber ebenfalls einhalten.
Gleichzeitig steigen die Anforderungen: IT-Systeme, Verträge und Geschäftsmodelle müssen überprüft und angepasst werden. Wer eine GmbH in Deutschland führt oder aus der Schweiz in den EU-Markt liefert, sollte jetzt die Datenflüsse im eigenen Unternehmen kartieren und sicherstellen, dass Portabilität und Zugangsrechte technisch wie rechtlich abgesichert sind.
Fazit: Der Data Act schafft Kosten – aber auch neue Märkte. Unternehmen, die frühzeitig reagieren, können sich Wettbewerbsvorteile sichern und mit datenbasierten Services zusätzliche Umsätze generieren.
(c) Ludwig Limbeck AG, Autor Rolf Limbeck
